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Heilung braucht Mut – Resilienz zwischen Nähe, Ablehnung und Selbstannahme

Inspiriert durch Norbert Klein: „Der Vagus-Schlüssel zur Traumaheilung“


Der Schmerz der Nähe – und der Schlüssel zur Wandlung


> „Wenn wir mit all unseren verdrängten und schmerzhaften Aspekten auf einen nahestehenden, vertrauenswürdigen Menschen zugehen, kann sich das wie Sterben anfühlen.

Das will natürlich erst mal niemand. Es ist unattraktiv.

Aber es ist das Neue, das die Wandlung bewirkt.“

– Norbert Klein, „Der Vagus-Schlüssel zur Traumaheilung“




Diese Worte treffen einen Nerv – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn in der Begegnung mit einem anderen Menschen zeigen wir nicht nur unsere Stärke, sondern oft auch das, was wir selbst lange nicht ansehen wollten: unsere Angst, unsere Verletzlichkeit, unser Gefühl, nicht gut genug zu sein.

Und gerade in Momenten der Nähe oder des Verlusts werden diese verletzten inneren Anteile besonders spürbar.


Was Resilienz wirklich bedeutet


Resilienz wird heute oft missverstanden als „stark bleiben“ oder „einfach weitermachen“. Doch echte psychische Widerstandskraft bedeutet etwas Tieferes:


1. Sich ehrlich mitteilen zu lernen – auch wenn es unangenehm ist.



2. Autonomie und Bindung gleichermaßen leben zu dürfen – ohne sich selbst aufzugeben.



3. Ablehnung aushalten zu können – denn wer sich authentisch zeigt, riskiert auch, nicht von allen gemocht zu werden.




Diese Art von Resilienz erfordert innere Arbeit – vor allem, wenn uns in unserer Biografie nie wirklich beigebracht wurde, wie man mit Ablehnung, Verlassenwerden oder Trennungen konstruktiv umgeht.

Unsere Gesellschaft hat kaum Rituale oder Räume für den Umgang mit emotionalem Verlust. Vieles wird verdrängt, übergangen oder bagatellisiert. Doch das Unverarbeitete bleibt – und wirkt in unseren Beziehungen weiter.


Trennung und Trauer: Ein Zugang zu alten Wunden


Ein Beziehungsaus, ein Kontaktabbruch, eine emotionale Enttäuschung – all das kann tiefe Trauerreaktionen auslösen. Was wir dabei oft nicht bemerken: Der aktuelle Schmerz aktiviert auch ältere Verletzungen in uns. Vielleicht aus der Kindheit, vielleicht aus früheren Bindungserfahrungen.


Gerade diese „alten Anteile“ möchten gesehen, betrauert und integriert werden. Das braucht Raum, Zeit – und manchmal therapeutische Begleitung.


Die 5 Phasen der Trauer nach Elisabeth Kübler-Ross


Ein hilfreiches Modell, um den inneren Prozess von Verlust und Wandlung zu verstehen:


1. Leugnung – „Das kann nicht wahr sein …“

Ein Schutzmechanismus gegen Überwältigung.



2. Wut – „Warum passiert mir das?“

Energie, die aus dem Schmerz entsteht.



3. Verhandeln – „Wenn ich nur …, dann vielleicht …“

Der Versuch, Kontrolle zurückzugewinnen.



4. Depression – Rückzug, Schmerz, Stille.

Hier zeigen sich oft tiefe, alte Wunden.



5. Akzeptanz – Das Annehmen und Integrieren der Realität.

Kein Vergessen, sondern ein neues Verhältnis zum Erlebten.




Diese Phasen sind nicht linear. Sie können sich abwechseln, überschneiden oder in Schleifen wiederholen – besonders bei komplexen Bindungsdynamiken.


Heilung ist kein Ziel – sondern ein bewusster Prozess


Der Weg durch Schmerz, Ablehnung und Trauer führt nicht direkt zur „Leichtigkeit“. Aber er bringt uns in Kontakt mit unserem wahren Selbst.


Heilung bedeutet nicht, dass alles „weg“ ist – sondern, dass wir lernen, uns selbst zu halten, auch wenn es weh tut. Mit der Zeit entsteht daraus nicht nur Stabilität, sondern auch Mitgefühl – für uns und andere.



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✨ Heilung beginnt mit einem JA – zu dir selbst, auch in deiner Verletzlichkeit.

📚 Buchtipp: Norbert Klein – „Der Vagus-Schlüssel zur Traumaheilung“ (Global Verlag)



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Hast du Trennung oder emotionale Ablehnung erlebt?


Wie gehst du damit um – oder wie möchtest du es lernen?

Lass gern einen Kommentar da oder teile den Artikel mit Menschen, die gerade durch schwere emotionale Prozesse gehen.



 
 
 

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